Donnerstag, 6. Januar 2022

Achtsam Morden - Am Rande der Welt von Karsten Dusse

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Auch wenn als Mama viel zu tun ist an Feiertagen, so gönne ich mir mittlerweile doch bewusst meine Auszeit mit einem guten Buch und genieße es.

Vor einiger Zeit fiel mir das Buch "Achtsam Morden" auf Randomhouse auf. Nach den ersten paar Seiten war ich noch sehr skeptisch ob das Buch etwas für mich ist, aber irgendwann hat es mich so gefesselt, dass ich es nicht weg legen konnte und in Rekordzeit durchgelesen habe.



Der Spiegel Bestseller ist bereits der 3. Roman der Reihe. Davor sind bereits "Achtsam Morden" und "Das Kind in mir will Achtsam Morden" erschienen.

Karsten Dusse selbst ist Rechtsanwalt und seid vielen Jahren als Autor fürs Fernsehen tätig. Als Preise kann er bereits den deutschen Fernseh- und den deutschen Comedypreis sowie den Grimme-Preis sein eigen nennen.

Story:

Der Rechtsanwalt Björn Diemel kommt an seinem Geburtstag zu einer Erkenntnis. Er ist in der Mitte seines Lebens angelangt und so richtig stolz und zufrieden kann er nicht sein. Feiert er seinen Geburtstag doch lieber mit "Geschäftspartner" als mit Menschen die ihm nahe stehen. 

Um seiner Midlifecrisis zu entgehen bringt ihn sein Psychologe und Achtsamkeitscoach Joschka Breitner auf eine Idee. 

Er geht auf Pilgerreise! Und zwar auf den berühmten Pilgerweg nach Santiago de Compostella.

"Finde dich selbst, bevor es ein anderer tut!"

Das dieser Satz zu einem Leitspruch seiner ganzen Reise wird, ahnt er zu beginn noch nicht. Auch auch hier werden Leichen seinen Weg begleiten aber helfen sie ihm auch die Fragen nach Leben, Tod und Erfüllung zu beantworten?

Leseprobe:

»Was strengt Sie an?« »Das räumliche Hin-und-her-Gehetze von Kinderschwimmen zu Kindertanz und diversen Kindergeburtstagen, verbunden mit dem emotionalen Hin-und-her-Gehopse auf jeder einzelnen dieser Veranstaltungen. Ich bin am Ende mancher Tage kaum noch in der Lage, meiner Tochter etwas vorzulesen. Tue es aber trotzdem. Und schlafe dann meistens neben ihr ein.« »Die Hälfte Ihrer Tage opfern Sie sich für Ihre Tochter auf, die andere Hälfte brauchen Sie zum Regenerieren«, fasste Herr Breitner den Sachverhalt mit verstörender Klarheit für sich selbst zusammen, bevor er fortfuhr. »Dann sind die Gelegenheiten für Sie, abends auszugehen und neue Menschen kennenzulernen, eher begrenzt.« »Mein Bedürfnis, neue Menschen kennenzulernen, ist begrenzt«, erwiderte ich. Und wegen Breitners Warum?-Blick schickte ich gleich hinterher: »Es ist geschmälert durch die Erkenntnis, dass es bereits ziemlich viele Menschen in meinem Leben gibt, die ich gar nicht näher kennenlernen will. Ich stelle mit zunehmendem Alter immer mehr fest, dass sich der Drang des Menschen-kennen-Wollens auf einen immer kleiner werdenden Personenkreis konzentriert, in dessen Zentrum meine Familie, meine Tochter und am Ende ich selbst stehe.« »Sofern Sie mal im Zentrum Ihrer Bedürfnisse stehen, dann ganz am Ende«, murmelte Herr Breitner nickend vor sich hin. »Bitte?«, hinterfragte ich sein Gemurmel. »Sie haben also manchmal das Gefühl, da fehlt was, richtig?« Richtig. Sonst hätte ich mich ja nicht zum Geburtstag ganz bewusst mit im Grunde fremden Menschen betrinken wollen. Ich nickte. »Na, das ist ja mal ein Anfang«, murmelte Herr Breitner beruhigend. »Ein Anfang wovon?


Fazit:

Pilgern fasziniert mich schon lange und ich gestehe, dass es auch auf meiner Liste für mein Leben noch steht. Einfach einen Weg gehen, ohne reden, ohne Fragen, nur auf sich selbst konzentrieren. Aber ich bin noch nicht in der Midlife Crisis ;-)

Wenn aber dann diese Pilgerreise auch noch mit einem interessanten Krimi verbunden ist, dann bin ich schon sehr gespannt und Karsten Dusse konnte mich fesseln. Der Anfang war für mich zwar ein bisschen holprig aber dafür die Handlung und das drum herum umso spannender. Ich fühlte mit und ermittelte mit. 

Auch dass auf dem Pilgerweg seine Vergangenheit und das "Warum er pilgert" nicht in Vergessenheit geriet war sehr gut mit eingebaut. Ich werde mir wohl die ersten Romane auch noch zulegen müssen, denn dieser hat den Titel Spiegel Bestseller wirklich verdient.

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