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Als ich gesehen habe dass der 3. Roman um den Deutsch-Türkischen Polizisten Büli harauskam war mir klar dass ich ihn lesen musste. Den bereits die ersten zwei Provinzkrimis von Anja Bogner waren lustig, spannend und einfach zum entspannten lesen. Ich war neugierig ob sie ihrem Stil treu bleibt und die Leser weiterhin zum schmunzeln und lachen bringt und trotzdem eine spannende Ermittlung mit einbindet.
Details zum Buch:
ISBN 978-3-442-77090-8
Preis: 11 EUR
Verlag: btb
Geschichte:
Faschingsausklang in Strunzheim... Der Kommissar Rambichler versucht seine Sorgen und Ängste um den plötzlichen Urlaub seiner Liebe und Kollegin Astrid in reichlich Cuba Libre zu ertränken. Warum nur waren die Frauen immer so schwer zu verstehen? Und warum musste ausgerechnet seine Astrid so eine strenge Veganerin sein? Nachdem sie Hals über Kopf in einen Selbstfindungsurlaub nach Österreich abgerauscht ist, versucht Bülent nun alles zu verdrängen. Antworten hat er eh keine darauf und verstehen tut er alles auch nicht so richtig. Frauen und Männer sind ihm einfach zu unterschiedlich. Bevor er aber in Selbstmitleid zerfliest hat das Schicksal etwas anderes mit ihm vor. Bei der Polonaise in der Dorfwirtschaft hängt im plötzlich die klumpfüßige Grundschullehrerin des Dorfes am Hals.
Tod. Mausetod sogar. Aber erst einmal muss Bülent seinen Raus ausschlafen und dann kommt natürlich auch sein Vater Erkan Rambichler, der Hobbyermittler, wieder mit ins Spiel.
Leseprobe:
Das halbe Dorf stand jetzt jedenfalls in einem großen Kreis um Bülent herum. Nutten, Bauarbeiter, Cowboys, Prinzessinnen, Zauberer, Hexen, sogar ein Schwein war dabei – irgendwie hatte jeder Dorfbewohner das passende Kostüm gewählt. Das entlockte Bülent glatt einen kurzen Schmunzler. War jetzt nicht unbedingt angebracht, klar. Schließlich hatte er immer noch eine Frauenleiche vor der Brust kleben. Durfte er sich eigentlich bewegen, oder musste er warten, bis seine Kollegen von der Staatsmacht eintrafen, die ja hoffentlich irgendwer gerufen hatte? »Dass du fei die Füß ruhig hältst, Bub. Zwecks der Spuren, verstehst?!« Vor ihm baute sich ein etwas rundlicher Napoleon auf und bedachte ihn mit strengem Blick. Dabei hatte er stilecht die Hand da, wo man sie halt hat, wenn man den französischen Kaiser mimt. Seit Bülent denken konnte, verwandelte sich sein Vater an Fasching in den Bonaparte und größenwahnte bis Aschermittwoch durch den Landkreis. Seine Mutter Maria war da als Rotkäppchen zwar schon weitaus bescheidener unterwegs, aber mitnichten sah sie ihrem Gatten tatenlos dabei zu, wie er mal wieder den großen Zampano markierte. Sie zog ihrem Mann unsanft ihr Körbchen über den Kopf. »Erri, ich warn dich. Du hältst dich da raus. Langt’s denn ned, dass’ dich letztes Jahr fast einkastelt haben, weilst dei Nasen manchmal höher trägst als dein Hirn?
Fazit:
Traumhaft! Ich hab wirklich Tränen gelacht an manchen Stellen. Erkan und Bülent kann man sich einfach wahnsinnig bildlich dem Klischee entsprechend vorstellen und es macht so viel Spaß dieses Buch zu lesen. Natürlich ist auch die eigentliche Geschichte um den Mord der angesehenen Grundschullehrerin nicht ohne. Denn sie ist und bleibt spannend bis zum Schluss. Wirklich toll geschrieben und viel liebe zu dörflichen Detail. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen und finde es die optimale Urlaubslektüre. Nicht zu schwer wie ein Thriller aber dennoch spannend und eben mit einer guten Priese Humor.
Klare Empfehlung!
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