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Warum ich mir diesen Roman ausgesucht hatte wusste ich gar nicht genau. Irgendwas hat mich an der Buchbeschreibung sehr angezogen, denn momentan lese ich doch meist Thriller. Aber dieser Roman von Virginia Hartmann hatte irgendwie beides. Er war beruhigend und dennoch mit eine rätselhaften Geschichte.
Autorin:
Tochter des Marschlands ist der Debutroman von Virginia Hartmann. Sie unterrichtet an der George Washington University das Fach Creative Writing.
Story:
Lony Mae lebt ihr Leben in Washington. Weit ab von Ihrer Heimat. Sie ist eine Single Frau welche ganz für Ihren Beruf. Sie zeichnet Vögel und lebt dafür.
Als sie klein war kam ihr Vater ums Leben, das Verhältnis zu ihrer Mutter war immer sehr eisig. Als jedoch irgendwann ihr kleiner Bruder Phil sie um Hilfe bittet, fährt sie in die Heimat.
Leider ist die Mutter mittlerweile Dement und muss in einem Heim bleiben. Phil und seine Frau möchten dass Lony hilft alles zu regeln und das Elternhaus auszuräumen. Auf den Spuren ihrer Vergangenheit kommt sie dem Rätsel warum ihre Mutter ist wie sie ist immer Näher. Aber auch die Geheimnisse um den Tod ihres Vaters werden wieder ans Tageslicht befördert...
Gegen drei Uhr nachmittags kam der Boss meines Vaters vorbei. Captain Chappelle machte in der khakifarbenen Uniform ordentlich Eindruck, und seine Stiefel knallten bei jedem Schritt laut auf die Stufen der Veranda vor dem Haus. Meine Mutter eilte bereits aus der Tür, bevor er oben angekommen war. »Hallo, Ruth. Bin nur vorbeigekommen, um nachzusehen, ob Boyd krank ist oder so.« Meine Mutter drehte sich zu mir um. »Na los, Loni. Drinnen ist noch der Abwasch zu erledigen.« Zwei steile Falten zwischen ihren Augenbrauen verrieten mir, ihr lieber nicht zu widersprechen. Von der Küche aus konnte ich nicht verstehen, worüber sie sprachen, obwohl ich mir große Mühe gab, einzelne Worte auszumachen in dem Gemurmel, das aus dem Wintergarten kam. Ich trocknete den letzten Teller ab und hörte, wie Captain Chappelles Pick-up in der Einfahrt den Kies aufwirbelte. In dieser Nacht wurde es kühl, Sweatshirt-Wetter, und trotzdem kam Daddy nicht nach Hause. Lange nachdem ich ins Bett gegangen war, hörte ich Stimmen und legte mich am oberen Treppenabsatz auf die Lauer. »Ich hätte es kommen sehen müssen, Ruth.« Eine Männerstimme – die von Captain Chappelle. Die quadratischen Fensterscheiben des Wintergartens waren jetzt sicher tiefschwarz, das Marschland dahinter unsichtbar. Die Umrisse des Treppengeländers glänzten im Licht der unten eingeschalteten Lampen, und Captain Chappelles Stimme klang irgendwie leblos. »Boyd war in letzter Zeit nicht mehr er selbst. Ich hätte nur nie gedacht, dass er losgeht und …« »Nein«, sagte meine Mutter. »Hat er sich zu Hause seltsam verhalten? War er depressiv? Denn in den letzten paar Wochen …« »Nein«, wiederholte sie, diesmal lauter.
Fazit:
Ich habe wirklich schon lange kein so dickes Buch gelesen aber weg legen konnte ich es auch nicht wirklich. Irgendwie hat mich die Geschichte nicht los gelassen und ich wollte wissen was es mit dem Tod des Vaters auf sich hat. Auch war ich sehr interessiert daran zu erfahren wie Lony es schafft mit Ihrer Mutter ein gutes Verhältnis trotz Demenz aufzubauen und zu wahren. Was konnte sie selbst noch über ihre Vergangenheit lernen?
Ein wirklich spannendes und interessanter Debut Roman.
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