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Nachdem ich bereits den 1. Teil der schwedischen Ermittlerin Idun Lind absolut grandios fand, wollte ich natürlich auch den 2. Teil lesen.
Der Thriller ist in Schweden bereits ein Bestseller und steht dem Debütroman "Apfelmädchen" in nichts nach.
Story:
Bei minus 22 Grad wird auf der gefrorenen Ostsee eine verstümmelte Leiche gefunden. Ein reicher Mann ohne jegliche soziale Kontakte wird mit zahlreichen Kopffrakturen und ohne Genitalien aufgefunden. Die Kommissarin Idun Lind ermittelt und bekommt einen neuen Kollegen zur Seite gestellt. Die Spur führt ziemlich schnell ins Rotlichtmilieu und zeigt eine grausame geheime Welt in der junge Mädchen nur als Ware behandelt werden.
Als immer mehr parallelen zu einem vergangenen Fall auftauchen bei dem eine junge Prostituierte in einer Schule gefunden wurde, gibt es für die Ermittler nur noch einen Weg. Sie gehen undercover. Sie tauchen ein die Welt in der Frauen keinerlei Willen, Sprache oder Rechte haben... in eine Welt die man nie für möglich gehalten hätte hinter den schicken Villen und rießigen Parkanlagen der gut betuchten Männer.
Leseprobe:
Die Luft auf der anderen Seite ist stickig und dunstig. Vor ihr erstreckt sich die ihr nur zu gut bekannte Straße in beide Richtungen. Hier ist sie zigmal gewesen, aber nie zuvor waren hier so viele Menschen unterwegs. Zu Hun derten schieben sie sich in alle Richtungen. Verkaufsstände reihen sich auf dem Asphalt. Es riecht nach Bratfett und Gewürzen, und Marina glaubt bereits, dass sie träumt. Dann ruft jemand von hinten. Ihr ist sofort klar, dass sie es sind. Geduckt flüchtet sie zwischen die Stände, umrundet ein Zelt voller Plastikstühle und ein Schild, auf dem in roten Lettern für Kebab geworben wird. Sie rennt, so schnell sie nur kann, macht sich dabei so klein wie nur möglich, um nicht entdeckt zu werden, aber so, dass sie ihr Tempo halten kann. Fast stößt sie mit einer Frau zusammen, die gerade einen Schluck aus einem Plastikbecher nimmt. Sie rempelt sie an, und Limo spritzt über ihre Beine, als der Becher zu Boden fällt. Noch ehe sie die Frau wütend schreien hört, ist Marina schon am nächsten Stand vorbei. Kurz blitzt durch ihre Panik der Gedanke auf, dass sie um Hilfe schreien könnte, doch sie hat zu viel Angst, will kein Risiko eingehen, weiß nicht, wie nahe sie ihr bereits sind oder ob irgendwer auf dieser Straße ihr überhaupt glauben würde. Sie rennt auf das Hotel zu, in dem sie mal mit Leon ge frühstückt hat, am Speisesaal hinter der Fensterfront vor bei, und dann sieht sie den Zebrastreifen vor sich. Hier ist weniger los, und sie kann sich auch nicht mehr hinter Verkaufsständen verstecken. Sie rennt über die Straße, vor bei an dem Flachbau auf der rechten Seite, der gegenüber vom Rathaus von Luleå steht. Ihre nackten Füße brennen, sie biegt nach rechts ab und rennt weiter in Richtung Ha 6 fen. Sie hat schon den Geschmack von Blut auf der Zunge, treibt ihren Körper trotzdem weiter an und spürt, dass ihr schlecht zu werden droht, als sie das Schulgebäude ein Stück voraus entdeckt.
Fazit:
Ich bin begeistert. Wirklich ein sehr guter Thriller mit Spannung bis zum Schluss. Nach den letzten Seiten kam ich endlich zum Luftholen denn die Spannung war wirklich klasse. Ich wäre auch nicht auf die Lösung gekommen, zumindest nicht so schnell. Das Buch ist von der ersten bis zur letzten Seite unterhaltsam, spannend und mitreißend geschrieben. Ein weg legen fällt sehr schwer und ich hoffe sehr auf eine Fortsetzung. Schließlich gibt es doch hoffentlich noch ein Happy End mit den 2 Ermittlern :-)
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